Warum Datenschutz so wichtig ist

Das betrifft mich doch nicht, heißt es oft. Sind Sie da wirklich sicher?

Die Geschichte von Hans B., einem ganz normalen Bürger, zeigt, wie eine beiläufige Beobachtung zum Ausgangspunkt von Datenschutzverletzungen und unerwünschten Konsequenzen werden kann.

Neulich in Schöndatenhausen:

Hans B. ist eine bekannte Persönlichkeit in seiner Nachbarschaft. Eines Tages beim Einkauf trifft er zufällig seine Nachbarn, Familie O. Die beiden wirken seltsam zurückhaltend und mustern seine Einkäufe ungewöhnlich genau. Hans denkt sich zunächst, dass beide wohl im Stress sind und verabschiedet sich dennoch freundlich.

Unverhofft passiert oft

Zurück vom Einkauf passiert Hans ein kleines Missgeschick. Beim Händewaschen bricht plötzlich der Hebel des Wasserhahns ab. Sofort wählt Hans die Nummer seines Sanitärinstallateurs Karl F. und bittet um seine Hilfe.  Karl F. ist persönlich am Telefon und betreut Hans zuverlässig und schnell seit vielen Jahren. Doch diesmal ist er anders, nicht so dynamisch und engagiert wie sonst eigentlich. “Ja, da muss ich mal schauen, vielleicht schaffe ich es die nächsten Tage” vernimmt Hans am Telefon und bittet nochmals um schnelle Hilfe. Ohne eine konkrete Aussage beendete Karl F. das Telefonat. Was ist denn heute nur los, denkt sich Hans.

Was Hans nicht weiß: Einige Tage zuvor hatte sein vertrauter Sanitärinstallateur, Karl F., bei einem Besuch im örtlichen KFZ-Meisterbetrieb zufällig Dokumente gesehen, die auf finanzielle Engpässe von Hans hindeuten. Wie so oft waren dazu alle Räume durch den Handwerker oder Dienstleister frei zu gängig, häufig sogar ohne Begleitung oder Anwesenheit des dortigen Personals. Da hat wohl einer Zahlungsschwierigkeiten, dachte sich Karl F.

.. nur so unter uns …

Als Karl F. die Familie O. traf, erwähnte er „unter uns„, dass Hans möglicherweise finanzielle Schwierigkeiten habe. Eine solche Aussage mag harmlos erscheinen, doch die Auswirkungen sind weitreichend.

Diese beiläufige Weitergabe von Informationen führte dazu, dass Familie O. bei der Begegnung mit Hans einen anderen Blick auf ihn hatte. Ihre Beziehung zu ihm, jahrelang freundlich und offen, begann sich aufgrund von unbewiesenen und privaten Angelegenheiten zu verändern.

Warum Datenschutz so wichtig ist

Das Problem, das in der Geschichte von Hans B. aufgedeckt wird, ist nicht nur eine Verletzung der Privatsphäre sondern auch eine gründliche Lektion darüber, wie Informationen ohne Erlaubnis weitergegeben werden und welche Folgen dies haben kann.

Wie die Geschichte nun weiter verläuft überlassen wir Ihrer Vorstellungskraft, vorweg dennoch eine wichtige Information:

Hans B. ist und war im Recht da die offenen Rechnungen aufgrund eines Versicherungsschaden direkt an die Versicherung gesendet werden sollten und nicht an ihn als Person, dass wurde wohl zu dem Zeitpunkt bearbeitet …

Die Geschichte von Hans ist eine Erinnerung daran, dass wir in unserer alltäglichen Kommunikation und Interaktion sensibel sein sollten. Was wir als harmlose Bemerkung ansehen, kann zu ungewollten Missverständnissen führen und die Reputation von Menschen gefährden. Der Schutz persönlicher Informationen ist nicht nur ein gesetzliches Recht, sondern ein ethischer Imperativ, um das Vertrauen in der Gesellschaft zu wahren. In einer Welt, die zunehmend vernetzt ist, sollten wir die Verantwortung übernehmen, die Privatsphäre unserer Mitmenschen zu respektieren und zu schützen.

Welche möglichen Konsequenzen der Datenschutzverstoß in dieser kleinen Geschichte zur Folge hat kann, lesen Sie im nächsten Abschnitt.

Datenschutz verstehen

Datenschutz beschränkt sich nicht nur auf elektronische Datenverarbeitung sondern betrifft auch Schriftstücke, Aussagen und Bilder.

Weil KFZ Meister Robert W. nicht darauf geachtet hat, dass Karl F. keine Einsicht in Geschäftspapiere und Kundendaten erlangt, besteht eine Datenschutzverletzung.

Datenschutzverstöße sind oftmals mit Rufschädigung bis hin zu einem Identitätsdiebstahl, Störung des sozialen Umfeld und für die Betroffenen mit peinlichen Situationen verbunden. Aber auch für die Verursacher entstehen erhebliche Aufwendungen und Kosten für die Wiedergutmachung sowie gravierenden Einschnitte in deren Glaubwürdigkeit und das Vertrauen.

Was ist eigentlich ein Datenschutzverstoß?

Ein Datenschutzverstoß kann, muss aber nicht immer gleichzeitig auch eine Datenschutzverletzung bedeuten. Der Begriff des Datenschutzverstoßes wird häufig als Art Oberbegriff verwendet und kann grundsätzlich Verletzungen datenschutzrechtlicher Normen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) oder des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) erfassen.

Je nach Gewicht des Verstoßes kann die Folge eines solchen Verstoßes gegen die geltenden Datenschutzgesetze auch eine Straftat (§ 44 BDSG) oder eine Ordnungswidrigkeit (§ 43 BDSG) nach dem BDSG darstellen. Wird nach den Vorgaben des § 38 BDSG beispielsweise trotz bestehender Verpflichtung kein Datenschutzbeauftragter für das Unternehmen bestellt, ist hier bereits ein Datenschutzverstoß zu sehen.

Was ist eine Datenschutzverletzung?

Die Begriffe Datenpanne, Datenleck (Verlust) oder Datenschutzverstoß werden auch als Synonym für den Unterfall einer Datenschutzverletzung verwendet. Der Begriff der Datenschutzverletzung ist jedoch spezieller. Definieren sich die Datenschutzverletzungen im Sinne der Art. 33 und Art. 4 Nr. 12 DSGVO um Verstöße, bei welchen eine Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten stattgefunden hat. Diese Datenschutzverletzung wird in Art. 4 Nr. 12 DSGVO legal definiert:

„Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten“ eine Verletzung der Sicherheit, die, ob unbeabsichtigt oder unrechtmäßig, zur Vernichtung, zum Verlust, zur Veränderung, oder zur unbefugten Offenlegung von beziehungsweise zum unbefugten Zugang zu personenbezogenen Daten führt, die übermittelt, gespeichert oder auf sonstige Weise verarbeitet wurden“

Datenschutzverletzungen sind demnach Verstöße gegen die Datensicherheit und den Datenschutz, bei denen personenbezogene Daten Unberechtigten vermutlich oder erwiesenermaßen bekannt werden.

Die Ursachen dafür sind vielfältig und können z.B. in einem Hackerangriff, dem Verlust eines USB-Sticks, dem Diebstahl eines Smartphones oder in einem unbefugten Weitergeben von Zugangsdaten durch Mitarbeiter – gleichgültig ob bewusst oder unbewusst – liegen.

Daher ist es wichtig im Ernstfall richtig und schnell zu reagieren.

Datenschutz verstehen

Datenschutz ist nicht nur eine gesetzliche Vorschrift, sondern auch eine moralische Verantwortung, um persönliche Informationen zu schützen und die individuelle Freiheit zu wahren.

Bitte achten Sie daher bei Ihrer täglichen Arbeit und auch im privaten Bereich im Umgang von Informationen, die persönliche Daten enthalten, diese vor Zugriff Dritter zu schützen. Dies betrifft sowohl die elektronische Bearbeitung als natürlich auch gedruckte Dokumente oder Bilder.